Steuerfallen Vermeiden: Der Beherrschende Gesellschafter-Geschäftsführer im Fokus

Erfahren Sie mehr über das Problem wenn es beherrschende Gesellschafter in der Kapitalgesellschaft gibt.

Steuerberaterin

Für viele Gesellschafter-Geschäftsführer in Deutschland stellt die Navigation durch das komplexe Steuersystem eine herausfordernde Aufgabe dar. Besonders kritisch wird es, wenn es um die steuerlichen Besonderheiten geht, die mit dieser speziellen Position verbunden sind. Ohne eine fachkundige Beratung von einem erfahrenen Steuerberater können schnell Fehler passieren, die zu unangenehmen Konsequenzen führen. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die wichtigsten Aspekte, die Sie als beherrschender Gesellschafter-Geschäftsführer beachten sollten, um steuerliche Fallstricke zu vermeiden und Ihre finanziellen Interessen optimal zu schützen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Steuerliche Sonderregelungen: Gesellschafter-Geschäftsführer müssen besondere steuerliche Regelungen beachten.
  • Gehaltsgestaltung: Die richtige Gehaltsgestaltung ist entscheidend, um verdeckte Gewinnausschüttungen zu vermeiden.
  • Pensionszusagen: Pensionszusagen müssen steuerlich korrekt behandelt werden.
  • Vereinbarungen im Voraus: Wichtige Vereinbarungen, wie Darlehensverträge mit der GmbH, müssen im Voraus getroffen werden.

Abschnitt 1: Einführung in die steuerliche Situation von Gesellschafter-Geschäftsführern

Ein Gesellschafter-Geschäftsführer nimmt in einer GmbH eine Doppelrolle ein: als Geschäftsführer ist er für das operative Geschäft verantwortlich, während er als Gesellschafter an der Gesellschaft beteiligt ist. Besonders interessant wird es steuerrechtlich, wenn wir von einem beherrschenden Gesellschafter-Geschäftsführer sprechen. Diese Bezeichnung trifft auf Personen zu, die aufgrund ihrer Stellung oder ihrer Anteile maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidungen der Gesellschaft ausüben können. Das Finanzamt betrachtet solche Personen genauer, da bei ihnen die Gefahr besteht, dass Vereinbarungen nicht wie unter Fremden üblich getroffen werden.

Abschnitt 2: Gehaltsgestaltung und verdeckte Gewinnausschüttung

Die im Voraus vereinbarte Festlegung eines angemessenen Gehalts für einen Gesellschafter-Geschäftsführer ist ein entscheidender Aspekt, um steuerliche Risiken zu minimieren. Das Finanzamt prüft genau, ob das Gehalt, das ein beherrschender Gesellschafter-Geschäftsführer erhält, auch einem Dritten unter gleichen Bedingungen gezahlt worden wäre. Die Kriterien, die das Finanzamt zur Beurteilung der Angemessenheit heranzieht, sind vielfältig und können je nach Einzelfall variieren. Dazu gehören neben dem Gehalt selbst auch andere Vergütungen wie Boni, Tantiemen oder Pensionszusagen. Wichtig ist hierbei eine transparente und marktübliche Gestaltung. Ist das Gehalt zu hoch angesetzt, kann es zur Einstufung als verdeckte Gewinnausschüttung (vGA) kommen. Dies hat steuerliche Nachteile, da die vGA aufseiten der GmbH nicht als Betriebsausgabe abzugsfähig ist und aufseiten des Gesellschafters zu Einkünften aus Kapitalvermögen führt.

Abschnitt 3: Pensionszusagen und ihre steuerliche Behandlung

Pensionszusagen sind ein beliebtes Instrument in der Vergütung von Gesellschafter-Geschäftsführern, bergen jedoch auch steuerliche Tücken. Damit eine Pensionszusage steuerlich anerkannt wird, muss sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zunächst ist die Ernsthaftigkeit der Zusage entscheidend, d.h., sie muss klar formuliert sein und darf keine unüblichen Bedingungen enthalten. Des Weiteren muss die Zusage finanzierbar sein – die Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen müssen durch die Ertragskraft der GmbH gedeckt sein. 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Angemessenheit der Pensionszusage. Ähnlich wie beim Gehalt wird hier geprüft, ob die Zusage einem fremden Dritten unter gleichen Bedingungen ebenfalls gewährt worden wäre.

Abschnitt 4: Wichtige vorab zu treffende Vereinbarungen

Neben der Gehalts- und Pensionsgestaltung sind auch andere Vereinbarungen essentiell, die im Voraus getroffen werden müssen. Dazu zählen insbesondere Gesellschafterprotokolle, die klare und rechtzeitig festgelegte Rahmenbedingungen für die Tätigkeit des Gesellschafter-Geschäftsführers schaffen. Diese Protokolle sind wichtig, um Transparenz und Einigkeit über die Bedingungen der Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Vereinbarungen über Verbindlichkeiten des Gesellschafter-Geschäftsführers gegenüber der GmbH. Solche Verbindlichkeiten müssen klar definiert und dokumentiert sein, um steuerliche Unklarheiten zu vermeiden. Es ist entscheidend, dass solche Vereinbarungen marktüblich gestaltet und im Voraus getroffen werden, um als steuerlich akzeptabel zu gelten.

Abschnitt 5: Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen

In diesem Artikel haben wir die steuerlichen Besonderheiten und Herausforderungen, mit denen sich beherrschende Gesellschafter-Geschäftsführer konfrontiert sehen, beleuchtet. Von der Angemessenheit des Gehalts über verdeckte Gewinnausschüttungen bis hin zu den Feinheiten bei Pensionszusagen ist klar, dass die steuerliche Landschaft für Gesellschafter-Geschäftsführer komplex und voller Fallstricke ist.

Zusammenfassung der Kernpunkte

  • Gehaltsgestaltung: Eine sorgfältige und marktgerechte Gestaltung des Gehalts ist unerlässlich, um steuerliche Risiken zu minimieren.
  • Verdeckte Gewinnausschüttungen: Diese stellen ein bedeutendes steuerliches Risiko dar und sollten durch transparente und marktübliche Vereinbarungen vermieden werden.
  • Pensionszusagen: Sie müssen realistisch, finanziell tragbar und steuerlich akzeptabel sein.
  • Vereinbarungen im Voraus: Wichtige Vereinbarungen, wie Gesellschafterprotokolle, müssen im Voraus getroffen werden, um Transparenz und steuerliche Klarheit zu gewährleisten.

Handlungsempfehlungen

  • Dokumentation und Transparenz: Sorgen Sie für klare und nachvollziehbare Vereinbarungen in Bezug auf Gehälter und Zusatzleistungen.
  • Regelmäßige Überprüfung: Halten Sie Ihre Vereinbarungen und Gestaltungen aktuell und passen Sie sie an Veränderungen in der Gesetzeslage und Ihrer persönlichen Situation an.
  • Fachkundige Beratung: Ziehen Sie Expertenrat bei der Gestaltung und Überprüfung Ihrer steuerlichen Angelegenheiten hinzu.


Mit diesen Informationen ausgestattet, sind Sie als beherrschender Gesellschafter-Geschäftsführer besser in der Lage, die steuerlichen Herausforderungen Ihrer Position zu meistern. Denken Sie daran, dass die Einhaltung der steuerlichen Vorschriften und eine proaktive Planung der Schlüssel zu einer erfolgreichen und reibungslosen Geschäftsführung sind. Sprechen Sie unsere Steuerberater am Standort in Berlin auf Ihre Fragestellungen direkt an.

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